Der geflochtene Speltenzaun ist ein typischer Holzzaun aus alter Überlieferung.
Er ist ein landschaftsschmückendes bäuerliches Kulturgut, eine Kombination aus Schönheit und Nützlichkeit zugleich, das die Landschaft Südtirols prägt. Er dient zur Eingrenzung von Bauerngärten, Weiden und Wiesen.
Bei der Errichtung eines Speltenzaunes liegt ein großer Anteil der Arbeit im Vorbereiten des Zaunholzes.
Die Spelten werden aus astlosen Stämmen gespalten, zurechtgeschnitzt und gespitzt. Die Pfosten werden aus Lärchen- oder Kastanienstämmen gespalten,entrindet und ebenso zugespitzt. Außerdem werden die Pfosten im unteren Drittel angebrannt, um die Lebensdauer zu verlängern.
Als Querstangen verwendet man halbierte Fichten- oder Lärchenstangen. Für das Flechtwerk benötigt man gleichmäßige, möglichst lange Äste der Fichte, von denen sämtliche feine Nadelästchen entfernt werden.
An den Pfosten wird eine Querlatte befestigt, an der die Spelten angeflochten werden.
Beim Flechten gibt es mehrere Techniken, die sich von Ort zu Ort etwas unterscheiden. Die Äste werden über einer Feuerstelle erhitzt, um eine gute Biegsamkeit zuerreichen.
Das Aufstellen des geflochtenen Speltenzaunes erfordert handwerkliches Geschick und etwas mehr Zeitaufwand im Vergleich zu anderen Holzzäunen. Dafür ist er aber von besonderer Festigkeit und Haltbarkeit und vor allem ein Kulturerbe, das eswert ist auch weiterhin am Leben zu erhalten.
In unserem Speisesaal haben wir als ganz besonderen Blickfang und Bewahrung alter Handwerkskunst ebenfalls einen Speltenzaun aufgestellt.